Wir haben mit Marc Hansmann ein kurzes Interview nach seiner Nominierung als OB Kandidat geführt. Da vermutlich noch nicht alle Marc Hansmann kennen werden, möchten wir ihn kurz vorstellen. Marc Hansmann wurde 1970 geboren und war schon früh in der SPD in Hannover aktiv. Viele wurden auf ihn aufmerksam
als er als Ratsherr 1999 vergeblich innerparteilich gegen Herbert Schmalstieg antrat um an dessen Stelle Oberbürgermeisterkandidat der SPD werden wollte.

Nach Abschluss des Studiums und seiner Dissertation war Marc als Unternehmensberater und Referent im Bundesfinanzministerium tätig. 2006 wählte der Rat ihn zum Kämmerer. 2017 wechselte er in die Privatwirtschaft als Vorstand von Enercity. Marc ist verheiratet und hat eine Tochter.


Du bist als Stadtkämmerer zu den Stadtwerken gewechselt. Warum nun der Wechselwunsch zurück?
Das politische Umfeld ist z.Z. ja leider nicht einfach. Das ist es ja gerade, was mich reizt: Wenn es einfach wäre, könnte es auch jemand anders machen! Aber im Ernst: Als Stadtkämmerer und Stadtwerkevorstand konnte und kann ich viel gestalten. Als Oberbürgermeister werde diese Stadt noch in einem ganz anderen Ausmaß gestalten können. Das ist das, was mich an diesem Amt so reizt!


Was ist Dein Programm für die ersten 100-Tage?
Zunächst werde ich eine solide Grundlage schaffen, um die anspruchsvollen Ziele umzusetzen, die ich im Wahlprogramm formuliert habe. Mit Grundlage meine ich den Aufbau eines schlagkräftigen OB-Büros. Dann werde ich sofort die Besetzung des Personaldezernats anschieben und parteiübergreifend ein Anforderungsprofil für diese wichtige Führungsfunktion entwickeln.
Ebenfalls ist es wichtig, eine Persönlichkeit zu finden, die für die Kultur in der Stadtverwaltung steht, die das Gesicht der Kultur in der Stadt wird. Und dann möchte ich mit den Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung eine Strategie erarbeiten, die wir dann in den nächsten zehn Jahren in Form konkreter Maßnahmen und Projekte umsetzen.


Welches Zielbild für Hannover im Jahr 2030 hast Du?
Kindgerechter, bezahlbarer und klimafreundlicher als heute. Bis zum Jahr 2030 ist die Kinderarmut deutlich gesunken, und kein/e SchülerIn verlässt die Schule ohne Abschluss.
Wir haben es geschafft, die Mieten zu stabilisieren, indem wir bis zu 20.000 Wohnungen gebaut haben.
Und wir haben Kohleausstieg und Verkehrswende organisiert.
Zudem wird Hannover im Jahre 2030 die modernste Großstadtverwaltung Deutschlands haben.

Warum sollte ich Dich ein Anhänger der Grünen wählen?
Weil ich nicht nur über Klimaschutz rede, sondern auch Klimaschutz lebe. Die Verkehrswende habe ich persönlich schon lange hinter mir: Ich habe nie ein Auto besessen. Meine Frau ist Mitglied bei Stadtmobil und ab und zu leihen wir uns ein Auto. Täglich benutze ich die üstra. Und beruflich - als Stadtwerkevorstand – habe ich die Energiewende lokal mitgestaltet: Innerhalb von zwei Jahren ist der Anteil der erneuerbaren Energieerzeugung bei enercity von 18 auf 37 Prozent gestiegen.
Als Oberbürgermeister würde ich enercity dabei unterstützen, das Kohlekraftwerk in Stöcken auf
Biomasse umzustellen. Das wäre ein weiterer großer Schritt und einmalig für Deutschland!

Du hast ja selbst lange in der List gewohnt. Gibt es einen Lieblingsort?
Die Lister Meile mag ich total gerne. Dort war und bin ich stundenlang mit meiner Tochter.


Was schätzt Du an Vahrenwald-List?
Vahrenwald-List ist mittendrin, aber super-entspannt!