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Lasst uns mal nach Bremen fahren

Auf Einladung der SPD- Bezirksratsfraktion machte sich am 12.09.2020 eine 13- köpfige Reisegruppe aus dem Bezirksrat (SPD, Grüne, Pirat, Linke) per Regionalexpress auf eine ganztägige Informationsreise nach Bremen.

Unter sach-und fachkundiger Führung von Michael Glotz- Richter ( aus dem Referat 50 des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr und zuständig für nachhaltige Mobilität) und der Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrrad- Clubs (ADFC) des Landesverbands Bremen, Bonnie Fenton, lernten wir auf einer mehrstündigen Fahrradtour durch Bremen- Mitte und Bremen- Neustadt die Erfolge der Bremer Entwicklung zur Fahrradstadt kennen - wobei auch neuralgische Punkte und Konfliktbereiche nicht verschwiegen wurden.

Unsere Haltepunkte waren u.a. die ADFC- Fahrradstation am Hauptbahnhof, die neue Verkehrsplanung am Stern (ein Kreisverkehr mit 6 Straßen und zwei Straßenbahntrassen, in dem Fahrradfahrende nun Vorfahrt haben!!!), zahlreiche Fahrradstraßen- zonen, zwei der gut ausgeschilderten, leicht bedienbaren und sehr gut angenommenen Carsharing- mobil.punkte, Grüne Welle Rembertistraße, Bewohnerparken „Sunrise“, die geplante Fahrradbrücke zur Weserüberquerung, Klima-Opfer am Weserufer d.h. die Fällung von über 100 Platanen, der Fahrrad-zähler auf der Wilhelm- Kaisen- Brücke und die neuen Querungshilfen für Rad-fahrende/ Fußgänger über Hauptverkehrsstraßen wie z.B. der Langemarck- Straße.

Ein Highlight der Tour war dann das erst im Juli 2020 eröffnete Fahrradmodell-quartier Alte Neustadt mit dem Fahrrad- Repair- Cafe auf dem Campus der Hochschule Bremen (HSB), das uns von Dr. Steffi Kollmann von der HSB und von einem der Betreiber des Fahrrad- Repair -Cafes sehr detailliert erläutert wurde. Hier hat das Land Bremen und die Hochschule, in Kooperation mit dem ADFC und mit großer finanzieller Unterstützung vom Bund (Umweltministerium), der Nationalen Klimaschutz- Initiative (NKI) in enger Abstimmung mit Bewohnern, kulturellen Institutionen und Vereinen und dem Beirat Neustadt (ähnlich unserem Bezirksrat) ein millionenschweres Modellprojekt umgesetzt.

Die Zielsetzung war, für ein sicheres und konfliktarmes Miteinander im Straßen- verkehr zu sorgen, die Lebensqualität im Quartier zu verbessern, den Fuß-und Radverkehrsanteil zu erhöhen und mit nachhaltiger Mobilität und menschenfreund-lichen Straßenräumen zum Klimaschutz beizutragen. Die große Zustimmung für dies Projekt wurde durch eine intensive Diskussion mit allen Betroffenen erreicht. In Bremen ist so die Erkenntnis gewachsen, das eine Verkehrswende die bisherige Dominanz des Autos im Stadtbereich (mit den schädlichen Folgen wie Lärm, Feinstaub, CO2- Ausstoß, Staus, wildem Parken auf Bürgersteigen, Unfallgefahren etc.) und die vom Auto überproportional beanspruchte Verkehrsfläche zugunsten der anderen Verkehrsteilnehmer verändern muss. Das ist ein Gewinn für alle, die dort leben, arbeiten, studieren. Auch Handel und Gewerbe profitieren davon. Ich nehme als SPD- Bezirksratsherr aus Bremen viele Anregungen für meine Arbeit in unseren Stadtbezirk/ in unseren Quartieren Vahrenwald- List/ List- Nord mit.

Wenn ihr zur Verkehrswende Fragen habt, weitere konkretere Informationen wünscht oder mir Hinweise auf Probleme mit dem Verkehr im Stadtteil geben wollt, kontaktiert mich gerne (Tel: 0511- 3906566 oder f.schlagowski@hotmail.de).

Fred Schlagowski